Woran liegt es, dass es so schwer ist, „die Mitte“ freizuhalten? Antwort: Es hängt mit unserem kulturellen Ichbewusstsein und Seinsverständnis zusammen. Die deutsche Geistesgeschichte hat im Zeitalter der Moderne einen hohen Wert auf die Autonomie des Individuums gelegt. Diese Art von Freiheitsverständnis hat jedoch zu viel Rücksichtslosigkeit und zu vielen Konflikten geführt. Ganz anders der französische Philosoph Emmanuel Lévinas: Er betont, dass uns im Anderen ein unverfügbares Angesicht ansieht und in Verantwortung füreinander ruft. Seine Philosophie hilft dabei, das Geheimnisvolle von Schalomräumen noch tiefer zu verstehen.
00:00 Die unendliche Andersheit des Anderen
05:35 Emmanuel Lévinas als herausragender Philosoph
09:41 Der unaufhaltsame Aufstieg des Ego-Ichs
12:07 Das sich selbst befreite Ich greift nach außen
15:26 Sozialität ist nur eine sekundäre Ergänzung
18:02 Verschiedene Versuche, um gegenzusteuern
19:56 Das Angesicht als Schlüsselbegriff
23:56 Das Ego-Ich kann über das Angesicht nicht verfügen
26:28 Wir befinden uns grundlegend in Verantwortung
29:21 „Der Herr blicke euch freundlich an…“