Der keltische Typus des christlichen Glaubens setzt interessante Akzente im Vergleich zu gängigen theologischen Strömungen und Kirchenformen. Es ist eine kirchengeschichtliche Linie, die sich eher am Apostel Johannes orientiert und das gemeinschaftliche Leben der frühen Klöster aufgreift. Insbesondere geht es um die Themen:
- Das Leben als spirituelle Reise
- Die Schöpfung ist voll von Gott
- Ein positiveres Menschenbild
- Flache Hierarchien und Frauen in Leitung
- Organisation in kleinen Gruppen
- Jesus als Überwinder des Todes
All das ist relevant für heute. Die keltisch-christliche Spiritualität bietet einen Zugang zum christlichen Glauben, welcher in den bestehenden Kirchen nur schwer zu finden ist.
In J. Philip Newells Buch ‚Listening for the Heartbeat of God‘ findet man viele gute Gedanken zur keltischen Spiritualität. Er erwähnt u.a. Eriugena, einen irischen Lehrer/Mönch/… aus dem 9. Jh. n. Chr. Dieser sagt, dass Gott in allen Dingen ist. Gott hat bei der Schöpfung nicht alles aus nichts geschaffen, sonder er hat alles aus sich selbst geschaffen. Das ist ein elementarer Unterschied, wie ich finde. Wenn man davon ausgeht, dass ‚der Sündenfall‘ niemals größer gewesen sein kann, als die Schöpfung, dann ist Gottes Wesen noch in der Schöpfung vorhanden und erkennbar.